Black Dagger 16: Mondschwur by Ward J.R

Black Dagger 16: Mondschwur by Ward J.R

Autor:Ward, J.R [Ward, J.R]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Vampir
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2011-01-31T23:00:00+00:00


23

Sobald sich die Nacht über das Land herabsenkte und der guten Erde ihre dunkle Gnade schenkte, dematerialisierte sich Darius von seinem bescheidenen Domizil aus und nahm zusammen mit Tohrment an der Küste wieder Gestalt an. Die »Hütte«, die der Symphath beschrieben hatte, war in Wirklichkeit ein gar nicht so kleines, hübsches Steingebäude. Im Inneren des Hauses brannten Kerzen, aber als Darius und sein Schützling in der Deckung einiger Sträucher abwarteten, konnten sie keine offenkundigen Lebenszeichen entdecken: Niemand ging hinter den Fenstern vorbei, es bellten keine Hunde, und die kühle Brise wehte ihnen keine Gerüche aus der Küche entgegen.

Allerdings graste ein Pferd auf der Koppel, und neben der Scheune stand eine Kutsche.

Darüber hinaus lag eine ungute Vorahnung in der Luft.

»Ein Symphath befindet sich in diesem Haus«, murmelte Darius, als seine Augen nicht nur alles Sichtbare, sondern auch alle Schatten durchforschten.

Es gab keine Möglichkeit, herauszufinden, ob sich nur einer oder mehrere Sündenfresser im Haus aufhielten, da nur einer von ihnen benötigt wurde, um eine Barriere der Angst zu errichten. Und es gab ebenso keine Möglichkeit, herauszufinden, ob es sich bei einem möglichen Bewohner auch wirklich um den Gesuchten handelte.

Zumindest so lange nicht, bis sie sich näher heranwagten.

Darius schloss die Augen und ließ seine Sinne in die Szene vor ihm eindringen so weit sie konnten. Seine Instinkte jenseits von Sicht und Gehör konzentrierten sich darauf, eventuelle Gefahren zu orten.

Fürwahr, es gab Zeiten, da vertraute er mehr auf das, was er sicher wusste, als auf das, was er gerade sehen konnte.

Ja, er konnte im Inneren etwas spüren. Innerhalb der Steinmauern gab es eine hektische Bewegung.

Der Symphath wusste, dass sie hier waren.

Darius nickte Tohrment zu, und die beiden wagten den Versuch, sich direkt ins Wohnzimmer zu dematerialisieren.

Metall, das in das Mauerwerk eingebettet war, verhinderte das Durchdringen der starken Wände, und so waren sie gezwungen, an der Außenseite des Hauses wieder Gestalt anzunehmen. Unbeirrt hob Darius seinen lederbedeckten Ellbogen und schlug eines der Bleiglasfenster ein. Dann griff er nach dem Fenstersteg und zog den Rahmen heraus. Er warf ihn zur Seite und dematerialisierte sich dann zusammen mit Tohrment ins Wohnzimmer …

Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie jemand in Rot durch eine Innentür in den hinteren Teil des Hauses flüchtete. In stillem Einvernehmen nahmen er und Tohrment die Verfolgung auf. Sie erreichten den Ausgang genau in dem Moment, als die Stifte des Schlosses herumgedreht wurden.

Ein Mechanismus aus Kupfer. Das bedeutete, dass sich das Schloss nicht mit Willenskraft öffnen ließ.

»Tretet zur Seite«, meinte Tohrment und zielte mit der Pistole auf das Schloss.

Darius trat schnell zurück, bevor der Schuss ertönte, und warf sich dann mit der Schulter gegen die Tür, wodurch sie weit aufschwang.

Die Stufen nach unten lagen im Dunkeln, mit Ausnahme eines flackernden Lichts, das immer schwächer wurde.

Mit hämmernden Schritten rannten sie die Stufen hinunter und eilten über den gestampften Erdboden hinter der Laterne her … der Geruch von Vampirblut lag in der Luft.

Eile war geboten, und in Darius rangen Zorn und Verzweiflung miteinander. Er wollte die Vampirin zurückhaben … Gütige Jungfrau der Schrift, was musste sie



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